Feierliche Eröffnung der neugestalteten KZ-Erinnerungsstätte in Spaichingen mit am 26.09.2019

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Die Erinnerungsstätte an das KZ Spaichingen hinter dem Friedhof an der Bahnstrecke wurde seit 1963 von dem KZ-Ehrenmal von Roland Martin mit 30 Namen von KZ-Opfern geprägt. Diese Gedenkstätte wurde bereits von der französischen Besatzung an der Stelle eines Massengrabs eingerichtet.
Jetzt führt eine Lindenallee mit 10 Info-Stelen zum KZ-Ehrenmal. Spiegelbildlich wurden zusätzliche von Roland Martin geschaffene Namenstafeln mit weiteren 64 namentlich bekannten KZ-Opfern im Boden eingelassen.

Bürgermeister Hans Georg Schuhmacher begrüßte die Gäste und sprach Dankesworte an die Projektbeteiligten aus. Pfarrer i.R. Norbert Wahl, ein Zeitzeuge aus Spaichingen, hielt einen Wortgottesdienst. Das Bläserensemble der Stadtkapelle Spaichingen spielte das „Dachaulied“ von Herbert Zipper, der KZ-Insasse in Dachau war. Die Kranzniederlegung durch Bürgermeister Schuhmacher wurde von der Geigerin Ana Maria Falan mit einem Thema aus dem Spielfilm „Schindlers Liste“ musikalisch umrahmt.
Dorothee Roos, Vorsitzende des Verbunds der Gedenkstätten im ehemaligen KZ-Komplex Natzweiler e.V. zeichnete den Weg des Luxemburgers Jean Pierre Hippert durch die verschiedenen Lager des KZ-Komplex Natzweiler bis nach Spaichingen nach. Andreas Schulz von der Abteilung Gedenkstättenarbeit der Landeszentrale für politische Bildung betonte die Bedeutung der lebendigen Erinnerungskultur und von begehbaren Gedenkstätten als Ort, wo Geschichte passiert ist. Dies auch 74 Jahre nach Kriegsende noch wichtig. Im April 1945 wurden von Spaichingen aus ca. 400 KZ-Häftlinge von der SS auf den Todesmarsch Richtung Allgäu getrieben, wo es noch weitere unbekannte Todesopfer gab.

Spaichinger Gymnasiasten versetzten sich in einer eindrücklichen Performance in die Geschichte der Häftlinge und schilderten deren Erleben und Leid.

Angelika Feldes, Museumsleiterin und federführend bei der Entwicklung der Info Stelen in 3 Sprachen, berichtete ausführlich über die Entstehung der Konzentrationslager im Nationalsozialismus seit 1933. Sie erläuterte die Entstehung des KZ Spaichingen, dessen Häftlinge für die Waffenproduktion der Mauserwerke Oberndorf und den Bau einer Waffenfabrikationshalle im Gewann Lehmgrube eingesetzt wurden. Frau Feldes bedankte sich bei allen Personen und Institutionen, die die Texte und Bilder für die Infotafeln und Übersetzungen geliefert haben, die vom Graphikbüro graphik-pool erstellt wurden. Die Gedenkstätte wurde gemeinsam von Bürgermeister Hans Georg Schuhmacher, Wolfgang Schmid, Frank Mrowka und Bauamtsleiterin Petra Schmidmann-Deniz geplant und umgesetzt.

 

Vorstand Initiative KZ-Gedenken und Frau Feldes, Frau Roos und Herr Schulz

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